Freitag, 23. September 2011

Netanyahus Rede vor der UN-Generalversammlung


Ministerpräsident Netanyahu hat seine lange erwartete Rede vor der UN-Generalversammlung gehalten. 

Netanyahu sagte, dass er Israels Nachbarn und besonders den Palästinensern „die Hand zum Frieden reiche.“

„Ich kam hierher, um die Wahrheit zu vertreten. Die Wahrheit ist, dass Israel Frieden will. Die Wahrheit ist, dass ich Frieden will. Die Wahrheit ist, dass Israel Frieden mit den Palästinensern will, aber sie wollen einen Staat ohne Frieden, und die Wahrheit ist, dass Sie das nicht zulassen dürfen,“ erklärte Netanyahu. „Die Palästinenser sollten erst Frieden mit Israel schließen und dann ihren Staat gründen. Nachdem der Frieden beschlossen wurde, wird Israel nicht das letzte Land sein, das einen palästinensischen Staat anerkennt – wir werden die ersten sein.“

Die größte Bedrohung heute sei der militante Islam, fuhr Netanyahu fort, insbesondere wenn militante Islamisten im Besitz nuklearer Waffen sind. „Als Ahmadinejad gestern hier behauptete, dass die Anschläge vom 11. September eine amerikanische Verschwörung waren, haben einige von Ihnen den Raum verlassen – sie hätten alle den Raum verlassen müssen! (…) Seit dem 11. September hat der militante Islam unzählige unschuldige Leben gefordert. Die größte Gefahr besteht, wenn sich diese Fanatiker mit nuklearen Waffen rüsten, und das ist genau das, was der Iran versucht. Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn dieser Mann, der hier gestern gehetzt hat, über nukleare Waffen verfügt? Wenn der Iran nicht gestoppt wird, sind wir alle bedroht und aus dem arabischen Frühling wird dann schnell ein iranischer Winter.“

Zum Thema Sicherheit erklärte Netanyahu, dass Frieden an die Sicherheit Israels gebunden ist, und dass man dabei die Größe Israels bedenken müsse. „Die meisten unserer Städte liegen in Reichweite von Raketen aus dem Westjordanland. Ich frage Sie: Würden Sie eine Gefahr so nah in die Nähe Ihrer Häuser lassen?“ Deshalb, so Netanyahu weiter, muss Israel bestimmte strategisch wichtige Gebiete behalten, damit seine Grenzen verteidigungsfähig sind. Diese Forderung ist auch auch in der UN-Sicherheitsrat-Resolution 242 festgeschrieben.

Netanyahu appellierte an die UN-Generalversammlung, das Schicksal des von der Terrororganisation Hamas entführten Soldaten Gilad Shalit nicht zu vergessen. „Gilad Shalit ist der Sohn von Noam und Aviva Shalit, der Enkel von Zvi Shalit, der den Holocaust überlebt hat und nach Israel geflohen ist. Gilad Shalit ist der Sohn einer jeden israelischen Familie und jede Nation, die hier anwesend ist, sollte seine Freilassung fordern! Wenn Sie heute eine Resolution über unsere Region verabschieden wollen, dann für die Freilassung von Gilad Shalit“, forderte Netanyahu.

Weiterhin wies Netanyahu darauf hin, dass Israel die Rechte aller seiner Minderheiten schütze, während palästinensische Offizielle angekündigt haben, der zukünftige palästinensische Staat solle „judenrein“ sein.
Auf die vorhergehende Rede von Abbas antwortete Netanyahu unter anderem folgendes: „Sie sagen, dass das Kernproblem die Siedlungen sind. Doch unsere Probleme reichen viel länger zurück, lange bevor der erste Siedler sich in Judäa und Samaria niedergelassen hat. Oder was meinen Sie mit ‚Besetzung von palästinensischem Land seit 63 Jahren’? Meinen Sie Tel Aviv, Haifa, Beer Sheva?“

Am Ende seiner Rede rief Netanyahu Mahmud Abbas dazu auf, zu den Friedensverhandlungen mit Israel zurückzukehren. „Meine Tür steht Ihnen immer offen. Ich würde auch nach Ramallah kommen. Oder wissen Sie was: Nachdem wir beide so viele Meilen geflogen sind und jetzt beide in der selben Stadt, im selben Haus sind: Lassen Sie uns hier verhandeln! Gleich heute!“

„Präsident Abbas: Erkennen Sie Israel als jüdischen Staat an und machen Sie Frieden mit uns! Wir sind bereit schmerzhafte Kompromisse einzugehen.“

Vollständige Rede als Video: http://www.c-spanvideo.org/program/301726-4

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen